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Wusstest du, dass in Deutschland allein über 300 Vogelarten leben? Ich auch erst, seit ich es für diese Einleitung gegoogelt habe. Worauf ich damit hinaus will: Es gibt unfassbar viele Tierarten, die um uns herum laufen, fliegen oder krabbeln. Und wie spannend ist es, diese Tierarten selbst zu entdecken und zu fotografieren?


Als ich mit der Wildtierfotografie angefangen habe, hatte ich keinen Plan, wie und wo ich anfangen soll. Ich bin immer noch ein blutiger Anfänger in diesem Bereich, aber eins hab ich schon gelernt: Du findest überall Tiere, wenn du nur die Augen und Ohren offen hältst. Und es macht super viel Spaß, das selbst herauszufinden. Dich auf die “Jagd” zu begeben, deine Umgebung ganz bewusst wahrzunehmen und mehr auf die kleinen Details um dich herum zu achten. Mir persönlich geht es dabei weniger darum, das spektakulärste Foto zu machen oder das seltenste Tier aufzuspüren, sondern ich finde es jedes Mal so schön und irgendwie besonders, für einen kurzen Moment als stiller Beobachter in das Leben der Tiere einzutauchen, die direkt um uns herum leben und ihnen durch das Teleobjektiv so nahe zu kommen wie sonst nie.


Außerdem finde ich dieses neue Hobby vor allem eines: perfekt zum Abschalten, wenn in meinem Kopf mal wieder Chaos herrscht und ich mich wieder erden möchte.


Aber bevor ich weiter über meinen Einstieg erzähle, ist es mir wichtig zu sagen, dass kein Bild es wert ist, sich den Tieren gegenüber respektlos zu verhalten. Klar, es geht oft nicht, ohne dass man selbst entdeckt wird, aber hinterherjagen, bedrängen, willkürlich aufschrecken, etc. sind No-Gos.


Der größte Unterschied zur Haustierfotografie besteht wohl darin, dass du deine Models nicht positionieren kannst, sondern mit dem arbeiten musst, was sie anbieten. Was halt auch mal absolut nichts sein kann. Auch kannst du die Bildgestaltung und das Licht nur bedingt beeinflussen, je nachdem welche Versteckmöglichkeiten du bei scheuen Tieren hast. Wobei es zumindest mich schon immer total freut, die Tiere überhaupt sehen zu können, ein gutes Bild ist die cherry on top.


In den meisten Fällen braucht es vor allem Geduld und Schnelligkeit für ein gutes Bild. Geduld, weil dein Model überhaupt erstmal an der gewünschten Stelle auftauchen muss und Schnelligkeit, weil es sehr schnell wieder verschwinden kann. Gewöhn dich schon mal daran, oft mit leeren Händen nachhause zu gehen. In der Wildtierfotografie musst du noch richtig für ein gutes Motiv arbeiten, Geduld und Ruhe bekommen da eine ganz andere Bedeutung als bei Haustieren 😄


Die wichtigste Frage ist wohl: Wo und wie findest du die Tiere überhaupt?


In meinem Fall lautet die Antwort: Durch eine Mischung aus Augen offen halten und Glück. Durch Charlie bin ich sowieso viel draußen unterwegs und schau einfach, was mir auf meinen Wegen begegnet. Für viele Tiere musst du dich gar nicht querfeldein durchs Unterholz schlagen (solltest du auch nicht, um niemanden zu stören) oder dich in abgelegenen Waldhütten einrichten, sondern schau doch einfach mal, welche Vögel bei dir im Garten oder Park leben oder wer alles am Flussufer des nächsten Sees/ Flusses lebt. Auch diese “kleinen” Begegnungen können etwas ganz besonderes sein. Ist die Wand des nahegelegenen Kirchturms voller 💩, könnte da z.B. ein Falke nisten. Siehst du an derselben Stelle öfters einen Fuchs entlang huschen, könnte er in der Nähe seinen Bau haben. Aufgewühlte Böden sprechen für Wildschweine (gut, da ist die Frage, ob man denen wirklich begegnen will 🤪). Es hilft auch, wenn du dich ein bisschen über die Tierart einliest, viele Infos über Lebensräume oder Verhalten findest du einfach über Google.


Seitdem ich auf Tiersuche bin, gehe ich mit viel offeneren Augen durch die Welt. Wem gehört das Nest da oben, wer singt da im Gebüsch, von wem sind diese Fußspuren, wer hat den Ast angenagt? Bestimmt kennst du die Omis, die den ganzen Tag am Fenster stehen und denen NICHTS in der Nachbarschaft entgeht. That’s me. Nur dass ich die Tiere im Garten beobachte.


So wie die Elsterfamilie, die ihr Nest in die höchste Kiefer gebaut hat und seitdem den ganzen Garten als ihr Revier beschlagnahmt hat.

Oder Familie Fuchs, die mit ihren zuckersüßen Welpen bei uns leben.

Der Mäusebussard, der vor dem Komposthaufen auf Blindschleichenjagd ist.

Die Rehe, die Charlie regelmäßig in den Wahnsinn treiben.

Die Meisen, die mein Futterhaus besuchen, Herr Amsel, der immer auf dem höchsten Ast sitzt und singt oder die Hausrotschwänze, die im Baumhaus nisten.


Du merkst schon, ich kenn sie alle😄 also fast. Den Baummarder habe ich bisher erst auf der Wildkamera erwischt.
Möchtest du auch mal “größere” Tiere fotografieren oder dich erstmal mit der Technik ausprobieren, hast du noch die Möglichkeit von Tieren in Gefangenschaft. Von Zoos halte ich persönlich nicht viel, aber es gibt einige schöne Wildgehege, z.B. in Dülmen, in dem das Damwild weitestgehend frei umherstreifen kann. Es gibt auch Fotografen, die Workshops oder Fototouren anbieten. Die echten Profis können wahrscheinlich auch richtig Spuren lesen und tracken, das übersteigt aber meine aktuellen Kenntnisse.


Und dann ist da noch die Technikfrage. Wenn du schon mal nach entsprechenden Teleobjektiven geschaut hast, musstest du wahrscheinlich erstmal genauso schlucken wie ich. Gute Teleobjektive kosten schon mal so viel wie ein Mittelklasse-Auto. Gerade, wenn du gerade erst anfängst und dich ausprobierst eine Investition, die man sich doch zwei mal überlegt. Zumal ich beispielsweise mit so hohen Brennweiten in der Haustierfotografie nichts anfangen kann. Deshalb habe ich mich für einen Kompromiss entschieden. Mein Sony 70-200mm / 2.8 ist mit Telekonvertern kompatibel, die man quasi wie eine Lupe an das Objektiv anschließt und dadurch die eigentliche Brennweite verlängern kann, wenn auch zu Lasten der Lichtstärke. Heißt, die Brennweite wird verdoppelt, die Zahl der maximalen Blendenöffnung aber ebenso. Ich habe mich für den Sony 20TC 2x Konverter entschieden, sodass ich auf eine maximale Brennweite von 400mm bei einer Blende von 5.6 komme. In Kombination mit meiner Sony Alpha 7iii trotzdem eine gute Alternative zum Teleobjektiv. Einen bedeutenden Qualitätsverlust kann ich bisher nicht feststellen und ein weiterer Vorteil besteht für mich in dem geringen Gewicht der Telekonverter. Wobei ich auch sagen muss, dass ich die Bilder trotz 400mm oft noch croppen muss und dadurch entsprechend Pixel verliere.

Going wild

Fotografin für Hundefotografie, Pferdefotografie, Tierfotografie aus Hattingen im Ruhrgebiet. Buchbar in Essen, Bochum, Düsseldorf, Dortmund, im Ruhrgebiet, Bergischen Land und ganz NRW.

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2023 | Svenja Stumpe Fotografie // Design: Eva Siebenhaar

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